Weite Horizonte an der Bernauer Straße

Berlin, 21. Januar 2019: „Vom Schwein bis zum Wein“: Aus allen landwirtschaftlichen Sektoren setzt sich der 44. TOP-Kurs der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) 2019 zusammen. 25 Nachwuchskräfte vom Landwirtschaftsmeister, über die Betriebsleiterin, Studierende und Absolventen der Agrarwissenschaften befinden sich seit Anfang Januar in einer „neunwöchigen Klausur“ der Persönlichkeitsentwicklung.

Die Agrarwelt ist sehr komplex geworden. Düngerstreuer abdrehen und Furchtfolgen planen sind praktische Fingerübungen, doch Landwirtschaft ist heute viel mehr. Im TOP-Kurs geht es um Team-Orientierte Persönlichkeitsentwicklung von Nachwuchskräften, die künftig auch die Kommunikation für die Branche übernehmen sollen. „Im Mittelpunkt steht der Mensch“, sagte ein Teilnehmer aus dem letzten Jahr. Dazu führt die AHA die Teilnehmer zu Exkursionen nach Frankfurt, Berlin, Brüssel, Rom und Casablanca.

Am 21. Januar führte der Weg in die Hauptstadt auch an die Bernauer Straße, einem Brennpunkt der langjährigen Teilung von Ost und West. Dorthin, wo das Roggenfeld auf dem ehemaligen Todesstreifen und der Verein FriedensBrot e.V. an die Investition für den europäischen Frieden erinnern.

Adalbert Kienle mahnt als Vorstand von FriedensBrot die jungen Agrarier an das Narrativ der Nachkriegs-Generation und zeigt eine Zeichnung eines verlassenen Pfluges auf dem ehemaligen Schlachtfeld Hartmannswillerkopf im Elsass. Mehr als 30.000 Deutsche und Franzosen starben dort im ersten Weltkrieg beim Kampf um einen vermeintlich wichtigen Posten.

Das Narrativ ist aktueller denn je. Die Diskussion um den Brexit „zerlegt das Vereinte Königreich“, erläuterte Kienle. Europas Frieden stehe auch bei den künftigen Europawahlen Ende Mai auf dem Programm. Der Pflug als elementarer Teil der Landwirtschaft bereitet den Acker für die Saat vor. „Der Einsame“ in Hartmannswillerkopf und das Roggenfeld an der Bernauer Straße zeigen, dass Landwirtschaft Frieden braucht. Frieden braucht Erinnerung und Erinnerung schafft Werte, führt Gibfried Schenk von der Geschäftsstelle FriedensBrot aus.

Die AHA-Kursteilnehmer hatten viele Fragen zu dem Projekt und schauten sich die Gendenkstätte Bernauer Straße bei einer Führung von Gibfried Schenk genau an. Die Jungbäuerinnen und Jungbauern sichern mit ihrer Arbeit das Leben auf dem Land und sind Teil der ländlichen Wertschöpfungskette. Ihre Aufgaben, Ideen und Pläne sollen junge Menschen auf dem Land halten. Das könnte das Motto der -Jahreskonferenz „Frieden und Landwirtschaft“ 2019 in Litauen sein. Die Sorgen und Nöte auf dem Land teilen junge Menschen vom Baltikum bis nach Bulgarien. Das Narrativ des Gedenkens wollen die bulgarischen Partner des FriedensBrot-Netzwerkes in diesem Jahr mit einer Jugendkonferenz erweitern.

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