FriedensBrot-Reise nach Lettland

Berlin – Riga. 4. bis 8 August 2017.

Der Vorsitzende Adalbert Kienle und die Vertreter der Geschäftsstelle Marion und Gibfried Schenk besuchten Lettland. Ziel der Reise waren Gespräche mit unseren estnischen und lettischen Partnern sowie Besichtigung von Örtlichkeiten in Lettland zur Vorbereitung der 5. Jahreskonferenz „Frieden und Landwirtschaft“ 2018, die erstmalig in zwei Ländern gleichzeitig – in Estland und Lettland – stattfinden wird. Die lettischen Kollegen haben ein großartiges Programm für uns vorbereitet!

4. August: Besuch des Regionalberatungsdienstes in Valmiera und der Brauerei „Valmiermuiža“ (http://www.valmiermuiza.lv/en).

Frau Daiga Siliņa, Regionalleiterin des landwirtschaftlichen Beratungsdienstes in Valmiera begrüßt uns gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern und Freunden, Herrn Martins Cimermanis, Leiter des Zentrum für ländliche Beratung und Bildung Lettlands (SIA „Latvijas Lauku konsultāciju un izglītības centrs“), seiner Mitarbeiterin Frau Aija Židena und dem Vertreter der Abteilung für internationale Beziehungen des Landwirtschaftsministeriums Herrn Arvids Krivens.

Nach ausführlichen Gesprächen zu Programm und Organisation der Konferenz 2018 folgen eine Besichtigung und, wie kann es anders sein, eine Verkostung der Biere der lokalen Brauerei. Fast fühlt man sich wie in „Bierfranken“. Mit viel Engagement hat ein junger Unternehmer die Brauerei aufgebaut. Schlossruine und Restaurant gab es bereits, Verkaufsstelle und Lieferdienst kamen inzwischen dazu. Und, das Bier schmeckt!

5. August: Besuch der Mühle und Begegnungsstätte in Ķoņi, der lettisch-estnischen Grenze und einer Bäckerei in Blome.

Auf dem Weg nach Riga machen unsere Begleiter Aija Židena und Arvids Krivens, der dazu unser ständiger Fahrer ist, zunächst Station in Koni (http://konudzirnavas.lv). Ein beeindruckender Ort der Ruhe mitten im Land. Mit viel Liebe sind eine alte Mühle und Nebengebäude als Begegnungsstätte, für Veranstaltungen, Hochzeiten und Urlaub auf dem Lande hergerichtet. Unter anderem wird eine alte Spinnmaschine aus dem sächsischen Werdau bewundert. Sie ist wohl über 100 Jahre in Betrieb.

Koni könnte ein wunderbarer Ort vor allem für das Treffen der zivilgesellschaftlichen Vertreter des FriedensBrot-Netzwerkes sein.

Da wir nicht weit von der Grenze zu Estland sind, machen wir einen Abstecher zum Grenzübergang an dem am 23. August 1989 (50 Jahre nach dem Hitler-Stalin-Pakt) die berühmte Menschenkette verlief, die als „der baltische Weg“ in die Geschichte einging. Über eine Million Menschen verbanden Vilnius in Litauen, Riga in Lettland und Tallin in Estland um ihre Einigkeit in dem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit von der Sowjetunion zu demonstrieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Baltischer_Weg). Wir sind nicht ganz so viele, geben uns aber genauso gern die Hände an der kleinen Gedenkstätte am historischen Platz.

Weiter geht es nach Blome. Bis ein gemeinsames Gespräch mit den FriedensBrot-Partnern stattfinden kann, übt sich die Delegation im Brotbacken. Der Teig ist vorbereitet, die Brote formen die Gäste. Jeder versucht sein Brot so zu verzieren, dass er es nach dem Backen wiedererkennt. Es gelingt!

Die Kollegen aus Estland, die Leiterin der Abteilung des estnischen Ministeriums für ländliche Angelegenheiten, Frau Janika Salev, Herr Mati Koppel, Direktor des Estnischen Instituts für Pflanzenforschung, und Kaido Tamberg, Stadtverwaltung Sangaste, kommen, teilweise nach langer Anreise, dazu. Die möglichen Tagungsorte beider Länder und erste Programmideen werden diskutiert. Dazu gibt es das EIGENE BROT!

6. August: Besuch des Betriebes „Andulaiši“ von Eglis Kreicbergs, der im ehemaligen sowjetischen Militärversuchsgeländes in Zvārde seinen Betrieb aufgebaut hat und den lettischen FriedensBrot-Roggen anbaut.

Bis heute sieht man noch Spuren der früheren Orte in der Sperrzone. Die zerstörte Kirche ist nun mitten in einem Wäldchen. Die Wohnhäuser der Dörfer sind verschwunden. Eine Mühle steht noch, die Flügel fehlen. Aber Eglis, seine Frau, Sohn und einige weitere Familien sind zurück.
Gemeinsam mit der Familie Kreicbergs pflanzen wir einen Baum.

Weiter, auf dem Rückweg nach Riga besuchen wir das Museums „Pikšas“ über den früheren Präsidenten Lettlands Kārlis Ulmanis.

7. August: An unserem letzten Tag in Lettland fahren wir nach Ozolnieki und besuchen die Zentrale des Zentrums für ländliche Beratung und Bildung Lettland. Der Leiter Martins Cimermanis selbst ist mit anderen ausländischen Gästen unterwegs. Wir haben mit Geschäftsführer Herrn Kaspars Žūriņš einen sehr kompetenten Gesprächspartner. Vertreter nichtstaatlicher landwirtschaftlicher Einrichtungen kommen dazu. Frau Eva Staltmane und Herr Rihards Krastiņš können viel über Agrarkommunikation in Lettland erzählen. Wir haben viele Fragen. Wir verstehen uns gut und sind uns einig: für ein positives Image der Landwirtschaft muss man arbeiten. Das gibt es nicht geschenkt. Gern hören wir von Projekten für junge Leute in Lettland.

Am Abend bleibt noch etwas Zeit für Riga und Jugendstil in der Nähe unseres Hotels…

Hier ein Bericht aus der Regionalzeitung „Liesma“ vom 15. August 2017:

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